EINMALRUNDUM UND QUER DURCH ISLAND

Es ist mitten in der Nacht aber ganz dunkel ist es in unsere Wohnkabine trotzdem nicht. In Island wird es in den Sommermonaten nie ganz finster und so kommt trotz den gezogenen Jalousien schwaches Licht ins Innere von unserem Zuhause auf vier Rädern. Aufgewacht bin ich aber nicht wegen dem Licht, sondern wegen dem Wind der wieder stärker wurde und an unsrer Kabine rüttelt. Thomas schläft, nur ich mach mir Sorgen, dass wir bei der nächsten Böe in den Abgrund gerissen werden an dem wir unser Expeditionsmobil am Abend zuvor wegen der grandiosen Aussicht über die Fjorde geparkt haben. Die Sorgen waren natürlich völlig unbegründet.

Das Wetter ist wirklich Isländisch seit wir in Hirtshals mit der Fähre vor fast 2 Wochen in Richtung Island losfuhren. Windig und bewölkt mit sonnigen Abschnitten und Nieselregen. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 4 und 10 Grad Celsius, also eher frisch. Im Inneren unserer Kabine ist es aber dank einer Dieselstandheizung gemütlich und der Warmwasserboiler ermöglicht am Abend sogar eine warme Dusche. Unsere Reisegefährten die wir zufällig auf der Fähre trafen und mit denen wir seither gemeinsam die Wildnis Islands erkunden haben es da nicht ganz so komfortabel. Die einen sind mit Motorrad und Zelt unterwegs und die andern schlafen in Ihrem Land Rover Defender. Abends sitzen wir meistens bei uns, schwatzen über die Geschehnisse des Tages, planen die nächste Etappe oder spielen Karten.

Im Hochland erfahren wir zum ersten Mal was schlechte Strassen sind. Wegen dem kalten Sommer liegen immer noch grosse Schneefelder links und rechts der Piste. Unser Weg verwandelt sich dadurch in eine schlammige Rutschpartie und lässt unser Reisemobil so richtig abenteuerlich-dreckig aussehen. Eine weitere Folge des Schnees sind die hohen Wasserstände bei den Furten. Beim durchqueren schlägt uns das Herz bis zum Hals, aber unser Auto hält dicht und taucht auf der anderen Seite des Flusses frisch gewaschen aus den Fluten auf.

Island ist unglaublich abwechslungsreich und schön. Die Landschaften ändern sich so schnell wie das Wetter. Vulkanfelder wie von einem anderen Stern, atemberaubende Wasserfälle, Gletscherzungen ganz nah und unglaubliche Küstenabschnitte kann man in kurzer Zeit erkunden. Am Ende geraten wir in Eile da es auch nach über drei Wochen noch vieles mehr zu entdecken gibt. Wir sind in unserer viel zu kurzen Zeit auf der Insel einmalrundum und quer durch gereist und sind durchwegs begeistert.

Etwas wehmütig treten wir dann die Rückreise an. Island wird uns aber in Erinnerung bleiben als ein Ort mit unglaublichen Landschaften und Naturwundern.

 

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