EIN BISSCHEN KARIBIK…

EIN BISSCHEN KARIBIK…

Nach unserem Dschungel-Abenteuer erholen wir uns an der Karibikküste auf der Yucatán-Halbinsel mit Blick aufs türkisfarbene Meer. Schnell sind geeignete Palmen für unsere Hängematten gefunden und schon schwingen wir uns bei einer kühlenden Meeresbrise durch die Tage… Wir befinden uns nahe der Grenze zu Belize und so treffen wir auf diverse Overlander, die sich für den Grenzübertritt und die Weiterfahrt ins nächste Land vorbereiten. Für uns ist es aber noch nicht so weit! Wir wollen noch mehr von Mexiko sehen und werden von hier aus langsam gegen Norden zurück nach Mexiko City reisen. Dort werden wir unser mobiles Zuhause für einige Monate abstellen und unsere Panamericana-Reise für einen Besuch in der Schweiz unterbrechen. Aber noch schaukeln wir gemütlich in unseren Hängematten…

 

SÜSS STATT SALZIG

Wir kennen das wunderschöne Naturjuwel mit dem klingenden Namen «Laguna Bacalar» bereits von einer früheren Reise. Das Wasser welches diese Lagune speist, bahnt sich seinen Weg durch den porösen Kalkstein bis an die Oberfläche und ist aus diesem Grund unglaublich klar und sauber. Die Lagune ist durch den Zusammenschluss von sieben Cenoten, also dolinenartigen Kalksteinlöchern entstanden und somit eigentlich ein See und keine Lagune. Aufgrund der unterschiedlichen Farben der Wasserfläche wird der See aber auch als Lagune der sieben Farben bezeichnet.

Auch hier lässt es sich wunderbar in den Hängematten schaukeln und das kristallklare Süsswasser lädt bei den warmen Temperaturen zum Baden ein. Daneben verbringen wir die Tage mit Fotos sortieren, Bücher lesen und dem Austauschen unserer bisherigen Erlebnisse mit anderen Langzeitreisenden. Wir verlängern unseren Aufenthalt immer wieder, doch bevor wir endgültig Wurzeln schlagen entschliessen wir uns weiterzufahren ?

DIE SCHATTENSEITEN DES TOURISMUS

Auf der Yucatán-Halbinsel gibt es viel zu entdecken! Leider hat sich das längst rumgesprochen und die Gegend zwischen Tulum und Cancun ist für unsere Massstäbe das Paradebeispiel welch negativer Einfluss der Massentourismus haben kann. Riesige Hotelburgen verwüsten die Strände rund um Playa del Carmen, ja eigentlich entlang der ganzen Küste und für uns als Overlander ist es nicht ganz einfach Übernachtungsplätze zu finden. Auserdem können die wenigen Plätze die es gibt weder mit Schönheit noch mit Preis/Leistung überzeugen… Dazu kommt seit einigen Jahren eine immense Seegras-Pest, welche fast alle Strände befallen hat. Meterhoch türmen sich die Berge von Sargassum-Braunalgen an den zuvor weissen Traumstränden. Beim Verrotten in der heissen Tropensonne stinken diese zum Himmel. Die Mexikaner tun was sie können, karren es mit Lastwagen von den berühmten Stränden um Tulum und Cancun weg, haben aber leider aufgrund der unglaublichen Mengen nur geringen Erfolg. Beobachtungen über die letzten Jahre haben gezeigt, dass das Seegras offensichtlich mit Meeresströmungen von Südamerika herkommt. Was zu der explosionsartigen Vermehrung des Sargassum im Atlantik vor Brasilien führt ist aber nicht restlos geklärt und Gegenstand von aktuellen Forschungen.

BADE-LÖCHER

Wir beschliessen, dem Massen-Tourismus so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen und konzentrieren uns auf die vielen «kleineren» Highlights in dieser Gegend. Auf der Suche nach Abkühlung besuchen wir abgelegenere Cenoten und freuen uns immer auf das erfrischende Bad im tiefblauen Wasser. Ein Highlight ist die Suytun Cenote bei der wir Dank passendem Timing das Lichtspiel der Sonne erleben dürfen. Durch ein Loch in der Decke schickt diese um die Mittagszeit ihr magisches Licht in die Tiefe und lässt alles erstrahlen.

Hier finden wir auch wieder hübsche Übernachtungsplätze an Seen und einmal sogar direkt am Ufer einer der unzähligen Cenoten. Auf diese Weise unterstützen wir den ursprünglichen Tourismus in den kleinen Dörfern und umgehen die mit Pauschaltouristen vollbepackten Orte.

NOCH MEHR RUINEN…

Ein paar Mal nutzen wir die kühleren Morgenstunden um einige weitere der unzähligen Maya-Ruinen in dieser Gegend zu besuchen. Im Gegensatz zu den Pyramiden-Anlagen die wir in Chiapas angeschaut haben, sind diese hier weniger imposant, dafür findet man aber immer wieder gut erhaltene Steinmetz-Arbeiten. Diese geben uns einen Eindruck, wie prächtig verziert alle diese Ruinenstätte in ihrer Blütezeit gewesen sein müssen. Besonders erwähnenswert sind die Ruinen von Uxmal auf der sogenannten Puuc-Route. Unser grosser Vorteil auf dieser Reise ist, dass wir unsere eigene Unterkunft mit Transportmöglichkeit dabeihaben! Das erlaubt uns anzuhalten, wann immer wir Lust haben und wir sind auch nicht auf Gruppen-Bustouren angewiesen um von einer Ruine zur nächsten zu kommen. Das ist die wahre Freiheit von unserem Overland-Abenteuer mit dem eigenen Fahrzeug ?

WIR GEHEN HEIM…

Nachdem wir die Halbinsel Yucatán nun während einigen Wochen ausgiebig bereist und erkundet haben, machen wir uns auf in die Berge der Sierra Madre zurück nach Mexiko-Stadt. Wir fahren zuerst ein paar Tage entlang des Golfes von Mexiko, verlassen dann die Küste und erklimmen in einem Tag über 3000 Höhenmeter auf dem Weg nach Oaxaca. Von dort aus führt uns die Route immer gen Norden Richtung Hauptstadt wo wir einen guten Stellplatz für unser Mobil gefunden haben. Und dann ist es soweit: nach über einem Jahr unterwegs, lassen wir unser geliebtes Zuhause-auf-Rädern nach einem gründlichen Frühlingsputz alleine zurück und fahren auf Urlaub in die Schweiz ?

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