NATIONALPARKS IN COSTA RICA

NATIONALPARKS IN COSTA RICA

Langsam schrauben wir uns Kurve für Kurve in höhere und vor allem kühlere Regionen Costa Ricas. Wir befinden uns am Arenal-See, welcher sein Name vom Vulkan hat, der an seinem Ufer steht. Die Nächte sind angenehm frisch und wir können endlich wieder durchschlafen ohne zu schwitzen. Die Gegend um den Stausee gilt als Vogelparadies und wir machen uns auf, ein paar dieser gefiederten Viecher zu finden.

In La Fortuna gibt es einen kleinen Naturpark, der in den letzten zwei Jahrzehnten durch das Aufforsten von Farmland entstanden ist und nun Wildtieren aller Art ein Zuhause bietet. Und es ist tatsächlich erstaunlich, wie viele Tiere und vor allem Vögel es hier gibt! Still und staunend sitzen wir mindestens eine Stunde auf einer Bank und beobachten alles Bunte was so an uns vorbeifliegt. Da werden die Frösche und Faultiere fast schon zur Nebensache…

NEBLIGE WÄLDER

Über eine holprige Strasse fahren wir weiter nach Monteverde. Der Ort ist aufgrund seines feuchten Mikroklimas für seine artenreichen Nebelwälder bekannt. Das berühmte Monteverde Nebelwald-Reservat bietet zahllosen Wildtierarten Schutz, darunter dem Jaguar, dem Ozelot oder dem farbenfrohen und extravagant gefiederten Quetzal. Wir versuchen die Gegend etwas abseits des Tourismus zu erkunden, wandern durch die Wälder am Rande der Schutzzonen und staunen über die mit allerhand Moos und Flechten, Bromelien und Orchideen behangenen Bäumen. Leider bleibt uns die Begegnung mit einer der grossen Katzen verwehrt. Dafür schwirren immer wieder kleine Kolibris in allen Farben um unsere Köpfe, die an bunten Blüten nach energiespendendem Nektar suchen.

Zur Abwechslung gönnen wir uns einen kleinen Spass und lassen uns an Zip-Lines durch ebendiese Baumwipfel gleiten. Thomas geniest das Abenteuer und breitet die Arme beim Flug weit aus während Stefan eher erleichtert ist, als er wieder festen Boden unter den Füssen hat. ? Besonders die letzte Attraktion des Abenteuer-Parks hat es in sich! Da springt man nur an einem einzigen Seil befestigt aus 40 Meter Höhe von einer wackeligen Plattform ins Nichts… Uns bleibt sprichwörtlich der Atem weg und der Puls rast noch immer als wir die Karabinerhaken längst gelöst und die Klettergurte wieder ausgezogen haben.

Auf der Rückfahrt ist uns dann das Glück hold und wir erleben eines unserer wahren Costa Rica Highlights. Ein Quetzal fliegt direkt vor unserem Auto über die Strasse und landet in Sichtweite in einem Baum neben uns. Aus nächster Nähe können wir den seltenen Vogel mit den langen Schwanzfedern für mindestens eine halbe Stunde beobachten. Immer wieder haben wir von diesem Vogel, der das übrigens das Nationaltier von Guatemala ist, gehört und nun sehen wir ihn endlich mit eignen Augen.

ZURÜCK AN DER KÜSTE

Nach einigen Tagen verlassen wir die kühleren Gefilde wieder und fahren zurück an die heisse Pazifikküste. Dort besuchen wir auf unserem Weg Richtung Süden den wahrscheinlich bekanntesten und somit auch touristischsten Nationalpark Costa Ricas. Der Park mit dem klingenden Namen Manuel Antonio hält aber was er verspricht und wir entdecken äusserst viele Tiere. Die uns bereits bekannten Brüll- und Klammeraffen spielen hier im selben Baum und jagen sich gegenseitig durch das Blätterdach. Und wir sehen zum ersten Mal die kleinen und wahnsinnig niedlichen Totenkopfäffchen. Sie haben den Spitznamen Titi-Äffchen und leben nur hier in Costa Rica.

Die Strände im Nationalpark sind ebenfalls schön und wir teilen sie mit einer Familie Waschbären und jeder Menge Kapuzineräffchen. Wir geniessen den ganzen Tag mit ausgedehnten Spaziergängen auf den Pfaden durch den Park auch wenn wir nicht die einzigen Besucher sind…

EIN LETZER ABSTECHER

Zum Abschluss unserer Reise durch Costa Rica wollen wir dem Corcovado Nationalpark auf der Osa Pensinsula einen Besuch abstatten. Diese Halbinsel gilt als wild und unerschlossen und soll den grössten zusammenhängenden Primär-Regenwald des Landes beherbergen.

Und wir werden nicht enttäuscht. Dank unseres Geländefahrzeugs sind weder die holprigen, kilometerlangen Pisten noch die Bäche die das Gebiet wie Adern durchziehen ein Hindernis und so kommen wir in viele abgelegene Ecken der Halbinsel. Hier gibt es nicht mehr viele Touristen und wir geniessen einsame Nächte an wunderbaren, langgezogenen Stränden. Wir wandern in der schwülen Tropenhitze durch den Wald am Meer entlang auf der Suche nach Tieren und finden neben Affen auch erneut Schlangen, Krokodile und Nasenbären.

Abkühlung verschaffen wir uns zwischendurch an den kristallklaren Bächen und wenn diese dann auch noch einen kleinen Naturpool formen bevor sie ins Meer fliessen ist der Badespass perfekt. Ein Abstecher bringt uns zu einem wie wir finden beeindruckenden Wasserfall – keine Selbstverständlichkeit am Ende der Trockenzeit wo mancherorts in breiten Flussbetten nur noch ein kleiner Bach mäandert. Natürlich darf auch hier das erfrischende Bad nach der Wanderung nicht fehlen. Wenn nur der anschliessende Aufstieg aus der Schlucht zurück zum Auto nicht so anstrengend und schweisstreibend wäre…

Einmal entdecken wir einen Ameisenbären, der sich auf einem Baum direkt neben unserem Übernachtungsplatz versteckt. Dank geduldigem Warten – wir machen uns einfach einen Kaffee in unserer Bordküche – dürfen wir ihn von ganz nah begutachten als er beschliesst, dass die beiden Zweibeiner mit Kamera wohl keine Gefahr sind und er langsam den Baumstamm herunterklettert und gemächlich im Unterholz verschwindet. Am Morgen werden wir dann von den krächzenden Stimmen der grossen, hell-roten Aras geweckt. Sie sind hier in quasi in Schwärmen Zuhause und nisten in einem Baum neben dem Ameisenbären.

Es ist wahrlich paradiesisch hier in Costa Rica und wir verbringen am Ende viel mehr Zeit in diesem mit Nationalparks gespickten Land als geplant. Aber nun steht die Regenzeit vor der Tür und die drückende, feuchte Hitze wird immer unerträglicher. Darum verlassen wir das Paradies und überqueren die Grenze nach Panama, dem letzten Land unserer Reise durch Zentralamerika.

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