IM LAND DER MAHARAJAS

Dec 20, 2011 | 1 comment

Unser nächstes Ziel ist Rajasthan, das Land der Maharajas. Auf dem Weg dahin machen wir einen Zwischenstopp in Agra um das wohl berühmteste Mausoleum der Welt zu besichtigen. Jeder hat schon Bilder davon gesehen, aber erst wenn man mit nackten Füssen auf dem kalten, weissen Marmorboden steht und dieses unglaublich schöne Gebäude vor einem aufragt, beginnt man zu verstehen wie sehr der Grossmogul Shah Jahan seine Lieblings-Frau geliebt haben muss um ihr mit dem Taj Mahal ein solches Grabmal der Superlative erbaut zu haben. Um einiges kleiner aber nicht weniger schön ist das zweite bekannte Mausoleum in Agra, das nicht um sonst „little Taj Mahal“ genannt wird. Auch hier sind feinste Blumenornamente aus bunten Steinen in den weissen Marmor eingelassen und filigrane Schnitzereien verzieren Türen und Fenster. Der herausstechende Unterschied zum Taj Mahal ist der Mangel an Touristen und so geniessen wir einmal mehr die Stille im sonst lauten und quirligen Indien.

 

Für unsere Reise durch Rajasthan mieten wir uns – ganz wie kleine Maharajas – ein Auto mit Fahrer. Schliesslich wird zum ersten Mal während unserer Reise die Zeit knapp und mit eigenem Gefährt unterwegs zu sein spart viel Müh und Geduld welche die öffentlichen Verkehrsmittel in Indien einem sonst abverlangen… Und so fährt uns Krishna, unser Fahrer, durch eine immer trockener werdende Landschaft, vorbei an der „pinken Stadt“ Jaipur, zum Hindu-Pilgerstädtchen Pushkar. Dieses liegt an einem kleinen See der von Brahma selbst geschaffen wurde als er ein Lotusblütenblatt fallen gelassen hat und ist daher ein besonders heiliger Ort für Hindus.

Von dort geht es weiter in die Stadt Udaipur, die wegen den vielen mit Kalk geweissten Häusern auch die „weisse Stadt“ genannt wird. Wir besichtigen den herrschaftlichen Palast, der seit Generationen im Besitz eines wichtigen Maharaja-Clan ist und trinken anschliessend am pittoresken See gemütlich einen Chai-Tee. Dabei geniessen wir den Blick auf den zweiten, nicht minder beeindruckenden Palast mitten im See, welcher der Familie als Sommersitz dient.

Die Strassen von Rajasthan sind gut ausgebaut. Das einzige tückische sind die Kühe, respektive mittlerweile immer mehr auch die Kamele, welche ohne links oder rechts zu schauen die Strasse überqueren.

Fast gleich fremd ist uns die Angewohnheit unseres lieben Fahrers Krishna, der des öfter während der Fahrt die Türe öffnet um seine Kautabak-Kräutermischung auszuspucken… Aber dies und seine manchmal ungeschickte Fahrweise (eine üble Delle in Agra und einen platten Reifen nach einer Kollision mit einem Randstein) sind ihm schnell vergeben als er uns stolz ein Foto von ihm und uns zeigt, welches bereits ausgedruckt und gerahmt ist und in Zukunft in seinem Wohnzimmer hängen wird!

Unsere nächste Station ist Jodhpur, die Stadt die wegen ihren vielen blauen Häusern auch „blaue Stadt“ genannt wird. Aber das beeindruckende hier ist die Festung, welche mitten in der Stadt hoch auf einem Berg thront. Nahezu uneinnehmbar soll sie gewesen sein und das eine Mal als Gegner sie trotzdem erstürmen konnten, haben die stolzen Krieger „Saka“ – Tod im Kampf mit Ehre statt Niederlage – gewählt und mit ihnen ihre schönen Frauen welche „Jauhar“ – den Freitod durch verbrennen auf dem Scheiterhaufen – begingen.

Geblieben aus dieser Zeit sind zum Glück nicht diese rauen Sitten, sondern Dinge wie kompliziert geflochtene, bunte und riesige Turbane welche die Männer so selbstverständlich tragen als wäre es das normalste der Welt mit diesem riesigen Stoffballen auf dem Kopf herum zu laufen.

Unsere Rajasthan-Rundfahrt beenden wir in Jaisalmer. In der goldenen Wüstenstadt, nach dem beigen Sandstein benannt aus dem die Gebäude hier gebaut sind, gehen wir ein letztes Mal auf Entdeckungstour. Auch hier gibt es ein grosses Fort, welches von weitem gesehen über der Stadt zu schweben scheint. Aber fast schöner sind die „Havelis“, mehrere hundert Jahre alte Häuser mit reich verzierten Fassaden, Erkern, Balkone und Türmchen. Sie gehören seit Generationen reichen Handels-Familien und sind deren ganzer Stolz. Einige von ihnen sind öffentlich zugänglich und so kommen wir in den Genuss opulent verzierter Zimmer. Sie sind ausgestattet mit alten Möbeln aus teurem Holz und Silber, glänzend polierten Kacheln und Spiegel an den Wänden und geknüpften Teppichen am Boden.

Zum krönenden Abschluss reiten wir auf einem Kamel in die Wüste Thar dem Sonnenuntergang entgegen – was für ein glorreiches Ende in Maha-Rajasthan!

 

IM LAND DER MAHARAJAS

Dec 20, 2011 | 0 comments

Unser nächstes Ziel ist Rajasthan, das Land der Maharajas. Auf dem Weg dahin machen wir einen Zwischenstopp in Agra um das wohl berühmteste Mausoleum der Welt zu besichtigen. Jeder hat schon Bilder davon gesehen, aber erst wenn man mit nackten Füssen auf dem kalten, weissen Marmorboden steht und dieses unglaublich schöne Gebäude vor einem aufragt, beginnt man zu verstehen wie sehr der Grossmogul Shah Jahan seine Lieblings-Frau geliebt haben muss um ihr mit dem Taj Mahal ein solches Grabmal der Superlative erbaut zu haben. Um einiges kleiner aber nicht weniger schön ist das zweite bekannte Mausoleum in Agra, das nicht um sonst „little Taj Mahal“ genannt wird. Auch hier sind feinste Blumenornamente aus bunten Steinen in den weissen Marmor eingelassen und filigrane Schnitzereien verzieren Türen und Fenster. Der herausstechende Unterschied zum Taj Mahal ist der Mangel an Touristen und so geniessen wir einmal mehr die Stille im sonst lauten und quirligen Indien.

 

Für unsere Reise durch Rajasthan mieten wir uns – ganz wie kleine Maharajas – ein Auto mit Fahrer. Schliesslich wird zum ersten Mal während unserer Reise die Zeit knapp und mit eigenem Gefährt unterwegs zu sein spart viel Müh und Geduld welche die öffentlichen Verkehrsmittel in Indien einem sonst abverlangen… Und so fährt uns Krishna, unser Fahrer, durch eine immer trockener werdende Landschaft, vorbei an der „pinken Stadt“ Jaipur, zum Hindu-Pilgerstädtchen Pushkar. Dieses liegt an einem kleinen See der von Brahma selbst geschaffen wurde als er ein Lotusblütenblatt fallen gelassen hat und ist daher ein besonders heiliger Ort für Hindus.

Von dort geht es weiter in die Stadt Udaipur, die wegen den vielen mit Kalk geweissten Häusern auch die „weisse Stadt“ genannt wird. Wir besichtigen den herrschaftlichen Palast, der seit Generationen im Besitz eines wichtigen Maharaja-Clan ist und trinken anschliessend am pittoresken See gemütlich einen Chai-Tee. Dabei geniessen wir den Blick auf den zweiten, nicht minder beeindruckenden Palast mitten im See, welcher der Familie als Sommersitz dient.

Die Strassen von Rajasthan sind gut ausgebaut. Das einzige tückische sind die Kühe, respektive mittlerweile immer mehr auch die Kamele, welche ohne links oder rechts zu schauen die Strasse überqueren.

Fast gleich fremd ist uns die Angewohnheit unseres lieben Fahrers Krishna, der des öfter während der Fahrt die Türe öffnet um seine Kautabak-Kräutermischung auszuspucken… Aber dies und seine manchmal ungeschickte Fahrweise (eine üble Delle in Agra und einen platten Reifen nach einer Kollision mit einem Randstein) sind ihm schnell vergeben als er uns stolz ein Foto von ihm und uns zeigt, welches bereits ausgedruckt und gerahmt ist und in Zukunft in seinem Wohnzimmer hängen wird!

Unsere nächste Station ist Jodhpur, die Stadt die wegen ihren vielen blauen Häusern auch „blaue Stadt“ genannt wird. Aber das beeindruckende hier ist die Festung, welche mitten in der Stadt hoch auf einem Berg thront. Nahezu uneinnehmbar soll sie gewesen sein und das eine Mal als Gegner sie trotzdem erstürmen konnten, haben die stolzen Krieger „Saka“ – Tod im Kampf mit Ehre statt Niederlage – gewählt und mit ihnen ihre schönen Frauen welche „Jauhar“ – den Freitod durch verbrennen auf dem Scheiterhaufen – begingen.

Geblieben aus dieser Zeit sind zum Glück nicht diese rauen Sitten, sondern Dinge wie kompliziert geflochtene, bunte und riesige Turbane welche die Männer so selbstverständlich tragen als wäre es das normalste der Welt mit diesem riesigen Stoffballen auf dem Kopf herum zu laufen.

Unsere Rajasthan-Rundfahrt beenden wir in Jaisalmer. In der goldenen Wüstenstadt, nach dem beigen Sandstein benannt aus dem die Gebäude hier gebaut sind, gehen wir ein letztes Mal auf Entdeckungstour. Auch hier gibt es ein grosses Fort, welches von weitem gesehen über der Stadt zu schweben scheint. Aber fast schöner sind die „Havelis“, mehrere hundert Jahre alte Häuser mit reich verzierten Fassaden, Erkern, Balkone und Türmchen. Sie gehören seit Generationen reichen Handels-Familien und sind deren ganzer Stolz. Einige von ihnen sind öffentlich zugänglich und so kommen wir in den Genuss opulent verzierter Zimmer. Sie sind ausgestattet mit alten Möbeln aus teurem Holz und Silber, glänzend polierten Kacheln und Spiegel an den Wänden und geknüpften Teppichen am Boden.

Zum krönenden Abschluss reiten wir auf einem Kamel in die Wüste Thar dem Sonnenuntergang entgegen – was für ein glorreiches Ende in Maha-Rajasthan!

 

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