REIF FÜR DIE INSEL

REIF FÜR DIE INSEL

Mit schwerem Herzen aber gleichzeitig voller Vorfreude lassen wir unser Mobil in Mexiko stehen und fliegen Richtung Europa… Die Schweiz empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein und wir geniessen nicht nur das Wetter, sondern verbringen eine tolle Zeit mit Familie und Freunden. Es gibt viel zu erzählen, waren wir doch über ein Jahr unterwegs und haben so viel erlebt, dass man es kaum in Worte fassen kann. Aber viel schöner als die Geschichten sind die Stunden der Normalität die wir mit den Menschen verbringen, die uns zum Schluss sehr gefehlt haben! Wir werden fürstlich verwöhnt und vielleicht etwas öfter als üblich stehen Käse, gutes Vollkornbrot und eine schöne Flasche Wein auf dem Tisch ?

OSTWÄRTS…

All zu lange können wir dann doch nicht still sitzen… Da in Mexiko und ganz Zentralamerika aktuell Regenzeit ist, zieht es uns noch nicht zurück in unser Zuhause auf Rädern. Allerdings wollen wir auch nicht weitere 4 Monate als quasi Obdachlose in der Schweiz bei den Eltern und Freunden unterschlüpfen… Deshalb beschliessen wir, einen günstigen Flug nach Indonesien zu buchen und Urlaub vom Reisen zu machen ? Wir kennen das Land gut, waren wir doch schon etliche Male dort und haben liebe Freunde die am Ende der Welt ein kleines Tauchresort führen. Dies ist genau wonach uns jetzt der Sinn steht und den grössten Teil unseres Indonesien-Aufenthalts werden wir in eben diesem kleinen Paradies verbringen. Davon aber mehr im nächsten Bericht…

Wie es der Zufall will, verbringen zur selben Zeit wie wir auch einige unserer Freunde aus der Schweiz ihren Urlaub auf Bali. Sie haben auf der Insel der Götter an unterschiedlichen Orten ein Haus mit Köchin und allem Drum und Dran gemietet und das Beste daran ist, dass es jeweils noch ein freies Zimmer für uns Weltenbummler gibt! Ist das nicht grossartig? Ein Treffen mit lieben Freunden und ein wenig den Luxus geniessen auf den wir im letzten Jahr in unserem kleinen Camper verzichtet haben ?

VILLA ASMARA

Das erste Haus befindet sich im Norden von Bali in der Nähe von Lovina. Wir treffen Simone und Sämi mit ihren beiden Mädchen und weitere Freunde auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Sanur ganz im Süden von Bali. Nach einem Grosseinkauf durchqueren wir die teilweise gebirgige Insel von Süd nach Nord. Bei unserer Ankunft kurz vor Sonnenuntergang werden wir dann von einer äusserst liebenswerten Crew mit selbstgeflochtenen Frangipani-Blumenketten empfangen. Das Haus, oder besser gesagt die Villa, liegt direkt am Strand und hat einen wunderschönen Pool inmitten eines tropischen Gartens. Unsere Herzen schlagen höher vor Glück und wir können es kaum fassen, dass wir hier die nächsten Tage verbringen dürfen. Wir fühlen uns sofort wie zuhause und haben gar kein Bedürfnis unser neu gewonnenes Paradies zu verlassen um etwa die Umgebung zu erkunden. Mit Schwatzen, Lachen, Karten spielen, Plantschen und Feiern bis spät in die Nacht verfliegt die Zeit sowieso zu schnell und schon bald steht der Auszug aus dem Paradies vor der Tür ☹

Aber das war ja nur der erste Streich und es stehen uns noch einige Tage in einem zweiten Haus im Süden von Bali bevor! Dort werden wir auf weitere Freunde aus der Heimat treffen, die bis dann hoffentlich trotz vulkanischen Aktivitäten sicher auf der Insel der Götter gelandet sein werden.

TOURISMUS UND SEINE FOLGEN

Bis es aber soweit ist, verbringen wir eine Woche auf der kleinen Insel «Nusa Penida» eine halbe Stunde Bootsfahrt vor der Küste Balis. Das Eiland lockt mit herrlichen Stränden und einer romantisch wilden Steilküste. Mit einem Scooter erkunden wir auf eigene Faust die Insel und legen dabei so viele Kilometer zurück, dass uns am Abend die Pobacken von den holprigen Strassen schmerzen. In der Tat sind einige der Dörfchen im Inselinnern noch sehr ursprünglich. Wir besuchen kleine Tempelanlagen und beobachten das typische indonesische Alltagsleben der Einheimischen. Dieses steht in grossem Kontrast zu den Stränden und Klippen für die «Nusa Penida» bekannt ist. Hier haben Soziale Medien wie Instagram leider volle Arbeit geleistet und locken mittlerweile hunderte, ja tausende von Selfie-verrückten Touristen aus aller Welt an. Viele dieser Touristen scheinen hauptsächlich an Fotos von sich selbst mit Strandpanorama im Hintergrund als an der wirklichen Schönheit der Natur interessiert zu sein. Es werden längere Wartezeiten in Kauf genommen und es bilden sich sogar Schlagen (!!) um sich am richtigen Fleck ablichten zu können… Glücklicherweise müssen wir – wie so oft und egal wo auf dieser Welt – nur einige Minuten zu Fuss gehen und schon sind wir nahezu alleine und der Blick ist genau so schön.

EINE GUTE ZEIT MIT FREUNDEN

Zurück auf Bali gibt es ein Wiedersehen mit unseren Freuden und wir fahren mit einer noch grösseren Truppe aus der Heimat nach Tabanan wo wir nochmals herrliche Tage in einem zweiten Haus verbringen. Diese Villa liegt idyllisch eingebettet zwischen Palmen an einem Hang der in einer kleinen Privat-Bucht endet. Vom Infinity Pool aus hat man Blick auf das wilde Meer mit seinen riesigen Wellen die aus dem indischen Ozean anrollen und bei Surfer in der ganzen Welt bekannt sind. Spaziergänge im grossen Garten um die Villa oder entlang dem eigenen Strand und plantschen im Pool gehören genauso zur Tagesordnung wie das Sunset-Apéro auf der Terrasse. Als Gegengewicht zum all-abendlichen Festmahl welches eine Köchin für uns zubereitet, wird ein kleines Tennistournier auf die Beine gestellt! Profi und Amateure, Kinder und Erwachsene, einfach alles bunt gemischt werden noch vor der sengenden Mittagssonne kurze Doppel gespielt und dem Sieger aber auch den Verlierern winken ein kühles Bier und den Kindern eine erfrischende Cola ?

ABSCHIEDE…

Natürlich vergeht die Zeit viel zu schnell und wir müssen uns einmal mehr verabschieden… Abschiede sind übrigens eine unschöne Begleiterscheinung einer solchen Reise ☹ Immer wieder treffen wir auf tolle Menschen die wir gerne länger um uns hätten! Um es uns etwas einfacher zu machen sagen wir uns dann jeweils, dass bei schweren Abschieden die Wiedersehensfreude umso grösser sein wird.

In diesem Sinne an alle unsere Freunde und liebgewonnenen Menschen, egal wo auf diesem Planeten: wir denken an euch und freuen uns auf unser nächstes Zusammentreffen!

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